Licht dient nicht nur zur Aufnahme visueller Informationen – sondern es hat einen weitreichenden Einfluss auf die Körperfunktionen. Darüber konnten in den letzten Jahren immer mehr Erkenntnisse gewonnen werden (vgl. DIN V 5031–100). Zum Beispiel, dass der nicht visuelle Einfluss des Lichts Auswirkungen auf die Chronobiologie (die innere Uhr) eines Lebewesens und dessen circadianen Rhythmus (siehe folgenden Abschnitt) hat, indem er massgeblich den Takt der Körperfunktionen vorgibt. Das bedeutet, dass die Intensität, die Zeitdauer und die Farbe des Lichts wichtige Faktoren sind, von denen Organismen positiv oder negativ beeinflusst werden.
Der circadiane Rhythmus taktet die Körperfunktionen gemäss eines 24-Stunden-Ablaufs und verändert sowohl die Körpertemperatur wie auch den Melatonin- und den Cortisolspiegel. Am ausgeprägtesten manifestiert er sich am Schlaf-wach-Rhythmus, wobei der entscheidende Taktgeber dazu wiederum der Hell-dunkel-Rhythmus ist. Darüber hinaus wird der circadiane Rhythmus durch Temperaturschwankungen und die Nahrungsaufnahme beeinflusst.
Aufgrund des circadianen Rhythmus kann nun die Beleuchtung Menschen aktivieren und deren Wachheitsgrad erhöhen. Dies bedeutet, dass Licht das Potenzial hat, die Leistungsfähigkeit zu steigern. Durch biologisch wirksames Licht im Innenraum, das die Lichtfarben gemäss dem natürlichen Tagesablauf simuliert (siehe Beispielbild) und sich durch ausreichende Beleuchtungsstärke für jede Sehaufgabe auszeichnet, kann die Seh- und Arbeitsleistung positiv beeinflusst werden. Als kleines Experiment dazu können Sie gerne einmal in einem Raum ohne Tageslichteinfall für einige Minuten das Licht ausschalten oder herunterdimmen. Sie werden sicher bemerken, wie der Körper langsam ermüdet.
Dieses Phänomen ist auch der Grund dafür, dass im Winter, wenn die Tage kürzer werden und die Menschen weniger Sonnenlicht aufnehmen, einige Menschen am sogenannten SAD-Syndrom (Seasonal Affective Disorder) leiden – auch Winterdepression genannt. Aufgrund dessen, was wir nun über den Einfluss des Lichts auf den menschlichen Körper wissen, erstaunt es nicht, dass in der Medizin dieses Syndrom mit der sogenannten Lichttherapie behandelt wird und dass das richtige Licht im Alltag ebenfalls hilft, die Symptome zu bekämpfen. Denn Licht ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Zudem beeinflusst es die menschlichen Emotionen sowie die Konzentrationsfähigkeit.