Altes Bernerhaus mit neuster PV-Technik


Altes Bernerhaus mit neuster PV-Technik

Ein Ehepaar aus Latterbach im Kanton Bern liess eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ihres heimatgeschützten Bernerhauses installieren. Obwohl die Ausrichtung der Module nicht optimal ist, produziert die Anlage mehr als genügend Strom.

Beat Kipfer vor seinem schönen Bernerhaus. Die Photovoltaikanlage produziert trotz Nordostlage genügend Strom.

Beat Kipfer und seine Frau fühlen sich wohl in ihrem schönen, alten Bernerhaus. Im Sommer wurde es in den Räumen jedoch oftmals sehr warm. So hat sich das Ehepaar für eine Klimaanlage entschieden. Natürlich waren sich Kipfers bewusst, dass eine Klimaanlage ein Stromfresser ist, und deshalb entschlossen sie sich, den Strom mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) selber zu produzieren. 

Der erfahrene Installateur Röthlisberger Elektro AG aus dem Nachbardorf Oey konnte helfen. Das Unternehmen betreibt selbst eine PV-Anlage und hat schon mehrere photovol­taische Anlagen zur Stromproduktion sowie thermische ­Anlagen für die Warmwasseraufbereitung installiert. Auch in der Administration mit den Baubehörden und der Swissgrid für die Anmeldung bezüglich der Einmalvergütung oder der kostendeckenden Rückvergütung hat der Installateur ­Erfahrung. 

Genügend Strom trotz Nordostlage
Das Haus von Kipfers steht unter Heimatschutz, deshalb waren einige Hürden zu überwinden. Schliesslich wurde die Baubewilligung erteilt, jedoch mussten die Module in Richtung Nordost installiert werden. «Das ist eigentlich nicht optimal», erklärt Röthlisberger. Erfreulicherweise zeigte sich nach den ersten Monaten, dass die Anlage trotz der Nordostlage mehr als genügend Strom für die Klimaanlage produziert. 

Optimierung mit Batteriespeicher
Da im Kanton Bern der Tarif für die Rückspeisung der Energie nur bei vier Rappen pro Kilowattstunde liegt, lohnt sich eine PV-Anlage eigentlich nur, wenn möglichst viel der gewonnenen Energie selber verbraucht wird. Aus diesem Grund entschieden sich Kipfers, den Strom in einer Batterie zu speichern. Röthlisberger empfahl eine Speichereinheit von sechs Kilowattstunden. Beat Kipfer bekam aber richtig Freude an der Anlage und er war fasziniert, wie der Batteriespeicher und die Steuerung so einfach funktionierten. «Eigentlich könnten wir ja noch mehr vom selber produzierten Strom brauchen», dachte er. So fragte er bei ­Röthlisberger nach, ob eine Erweiterung des ­Speichers möglich sei. Und weil das System des Herstellers Fronius grosszügig dimensioniert war, brauchte Röthlisberger nur eine zusätz­liche Batterieeinheit einzuschieben. Die einzige ­Anpassung, die der In­stallateur vornehmen musste, war die Synchronisation der be­stehenden mit der neuen Batterie. «Denn sonst leidet die Batteriekapazität darunter», erklärt Röthlis­berger.  

Verhalten angepasst
Mit einer App auf seinem Handy sieht Beat Kipfer nun immer, wie viel Strom die PV-Anlage produziert, wie viel gerade im Haus verbraucht und wie viel gespeichert wird. «Seit wir wissen, wie hoch der aktuelle Stromverbrauch ist, schauen wir, dass wir unnötige Verbraucher abstellen», sagt er. Das Ehepaar hat sogar begonnen, sein Verhalten der Solaranlage anzupassen. So schaut Anne Kipfer zum Beispiel, dass sie die Waschmaschine dann laufen lässt, wenn die Sonne scheint. Die Investition hat sich für Kipfers gelohnt, zudem gibt ihnen die Photovoltaikanlage auch ein Gefühl der Unabhängigkeit. «Für mich ist klar, dass dies die Technik der Zukunft ist», sagt Beat Kipfer.

Der Eigentümer Beat Kipfer (rechts) und der Elektroinstallateur Fritz Röthlisberger. Der Batteriespeicher braucht nicht viel Platz.

Mehr Informationen zum Thema Solar finden Sie in unserer Fachbroschüre.

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Praxisbeispiele