Blitze machen natürlich auch vor Photovoltaikanlagen keinen Halt. Daher ist es nichts als logisch, dass diese ebenfalls geschützt werden müssen. Zwar zieht laut NIN die Installation einer PV­-Anlage keine Blitzschutzpflicht nach sich, allerdings muss bei einer bestehenden Blitzschutzanlage die PV-­Anlage normgerecht in das Schutzkonzept miteinbezogen werden. Im Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Eigentümer, Betreiber und Versicherer eine Schutz massnahme be­züglich Blitz­ und Überspannung verlangen.

Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Photovoltaikanlage die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags  nicht erhöht. Jedoch ist zu beachten, dass Solaranlagen erheblichen Schaden davontra­gen können, falls ein solches Ereignis eintrifft. Und da die Installati­on einer Photovoltaikanlage relativ hohe Investitionskosten generiert, ist es auf alle Fälle sinnvoll, solche Installationen in die Blitzschutz­planung miteinzubeziehen. Dabei ist es wichtig, dass bereits in der Planungsphase einer PV­-Anlage das optimale Blitz­ beziehungsweise Überspannungskonzept definiert  wird – das verhindert unnötige Kosten für eine allfällige Nachrüstung. 

Den wohl besten Schutz vor einem direkten Blitzeinschlag in eine Photovoltaikanlage bietet klar der äussere Blitzschutz. Allerdings sollte auch die Gefahr von indirekten Blitzeinschlägen nie unter­schätzt werden. In solch einem Fall schlägt der Blitz nicht direkt in das Gebäude ein, sondern in unmittelbarer Nähe. Die enormen Spannungen des Blitzes finden dann zum Beispiel über Wasser-­ oder Kabelleitungen den Weg ins heimische Netz, was die sich im Haus­halt oder am Gebäude befindlichen technischen Geräte wie Fernseher, Computer oder eben auch Elemente der Photovoltaikanlage stark beschädigt.

So oder so ist es bei den meisten Objekten äusserst ratsam, diese zuverlässig zu schützen – sauber geplant und unter Einhaltung der entsprechenden Normen.