Dranbleiben beim Thema ­Elektromobilität
Dranbleiben beim Thema ­Elektromobilität

Die Innovationen auf dem Gebiet der Mobilität sind wirklich elektrisierend. Denn der Ausbau der Ladestationen, die Nutzung erneuerbarer Energien und tiefe Servicekosten machen die Elektromobilität zur intelligenten, ökologischen Art der Fortbewegung. Daraus ergeben sich grossartige Chancen für die Branche. Umso besser ist es, Grundlegendes zur Elektromobilität zu wissen.

Vollelektrische Fahrzeuge sind­
bedeutend weniger wartungsintensiv als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Das öffentliche Ladenetz für Elektromobilität ist bereits äusserst dicht, wodurch es in ganz Europa möglich ist, sich ­problemlos elektrisch fortzubewegen. Allerdings legen die Schweizerinnen und Schweizer durchschnittlich bloss 42 Kilometer pro Tag ­zurück. Eine Reichweite, die bereits von Elektrofahrzeugen im unteren Preissegment um ein Mehrfaches abgedeckt wird. Was das leider immer noch oft gehörte Argument der mangelnden Reichweite entkräftet.

Was noch stärker für die Elektromobilität spricht, ist aber, dass Elektromotoren rund dreimal effizienter sind als Verbrennungsmotoren. Richtig ökologisch ist diese Form der Mobilität, wenn die Fahrzeuge mit erneuerbarer Energie geladen werden – zum Beispiel mit dem Strom einer Photovoltaikanlage.
Am besten werden die Fahrzeuge natürlich dort geladen, wo sie am längsten stehen. Was üblicherweise am Arbeitsplatz oder zu Hause der Fall ist. Durchschnittlich finden deshalb 80 Prozent aller Ladevorgänge an diesen beiden Orten statt. Aber auch im öffentlichen Raum sind Ladestationen immer öfter anzutreffen, weil sie ein praktisches Zwischenladen ­ermöglichen, währenddem einer anderen Tätigkeit nachgegangen wird. Denn vor allem auf Autobahnraststätten, bei Einkaufszentren oder vor Restaurants kann die kurze Standzeit genutzt werden, um das Fahrzeug zu laden.
Günstiger Unterhalt
Ebenfalls für die Elektromobilität spricht, dass vollelektrische Fahrzeuge bedeutend wartungsärmer sind als solche mit Verbrennungsmotoren. Denn einerseits werden weniger mechanische Teile verbaut, die aufgrund des Verschleisses ersetzt werden müssen, und anderseits entfallen viele der klassischen Wartungsprobleme von Verbrennungsmotoren. Mit dem Kauf eines Elektroautos kann somit nicht nur beim Treibstoff ­gespart werden, sondern auch die laufenden Kosten fallen spürbar geringer aus.

Unterschiede in der Reichweite
Die Reichweiten der Elektroautos variieren je nach Modell und Marke. Die meisten aktuellen Fahrzeuge können jedoch mit ­einer Batterieladung zwischen 150 und 450 Kilometer zurück­legen. Mehr als 500 Kilometer erreichen derzeit hingegen nur Modelle von Premiummarken.

Wissenswertes zur Ladeinfrastruktur
Das Angebot im Bereich der Ladeinfrastruktur ist enorm vielfältig. Dies liegt einerseits daran, dass die Ladestationen immer weiterentwickelt werden. Anderseits ist aber auch nicht jede Lademöglichkeit für jedes Elektroauto gleich geeignet. Zudem variieren die Ladegeschwindigkeiten je nach Produkt. Umso besser ist es, die Merkmale der unterschiedlichen Varianten zu kennen.

Typ 1 AC, maximal 240 Volt
Modelle dieser Art eigenen sich für das 1-phasige Laden mit 230 Volt und Wechselstrom. Anwendung finden sie vorwiegend bei asiatischen Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen.

Typ 2 AC 
Mit solchen Produkten kann 1- oder 3-phasig mit 230 Volt 
oder 400 Volt per Wechselstrom geladen werden. Zum Einsatz kommen sie bei europäischen Plug-in-Hybrid- und Elektro­fahrzeugen.

Elektroautos bieten jede Menge Fahrspass.

CCS (Combo 2)  
Diese Kombination aus Typ-2-Steckern ist unter dem Begriff «Combined Charging System» bekannt und ermöglicht verschiedene Arten des Ladens: entweder per Wechselstrom mit 480 Volt oder per Gleichstrom mit 1000 Volt und 350 Kilowatt. Eine CCS-Lademöglichkeit eignet sich vor allem für europäische Elektroautos.

CHAdeMo
Mit diesen Modellen kann per Gleichstrom mit 1000 Volt und 400 Kilowatt geladen werden. Anwendung finden sie vorwiegend bei asiatischen Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen.
Laden mit Wechselstrom (AC)
Um mit Wechselstrom zu laden, muss die Ladeinfrastruktur mit einem Gleichrichter für die entsprechende Leistung ausgestattet sein. Wobei die Auslegung des Gleichrichters vom Fahrzeugtyp abhängig ist. Die Vorteile des Ladens mit Wechselstrom ­bestehen im geringen Platzbedarf sowie in den niedrigeren Beschaffungskosten.

Laden mit Gleichstrom (DC)
Per Gleichstrom können Elektroautos wesentlich schneller geladen werden. Zudem ist kein integriertes Ladegerät im Auto notwendig, und es fliessen höhere Ladeströme. Die Infrastruktur ist jedoch teuer und deshalb selten für den privaten Einsatz geeignet.

Stromkosten und Verbrauch
Die Stromkosten für 100 Kilometer betragen 5 bis 8 Franken, 
was ungefähr 40 Prozent der Kosten für Benzin oder Diesel entspricht. Wobei der Verbrauch selbstverständlich je nach Modell variiert: Bei einem Tesla Model 3 beträgt er beispielsweise 17 Kilowattstunden für 100 Kilometer, bei einem VW ID.4 liegt 
er bei 20 Kilowattstunden für dieselbe Distanz.

Fahrspass
Elektromobilität wird heute meistens mit Ökologie in Verbindung gebracht. Das ist bestimmt nicht falsch, allerdings geht dabei oft ein wenig vergessen, dass Elektroautos auch jede Menge Fahrspass bieten. Schliesslich beschleunigen sie ­linear und ohne Gangschaltung, wobei das Drehmoment höher ist als bei vergleichbaren Verbrennungsmotoren. Und auch im Stadtverkehr bieten Elektroautos viele Vorteile. Wers selbst ausprobiert (hat), ist überzeugt davon.
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