Die klassische Ölheizung hat ausgedient. Die Folge davon ist, dass Wärmepumpen als ressourcenschonende Alternative dazu enorm beliebt sind. Besonders sinnvoll sind sie, wenn sie von einer hauseigenen Photovoltaikanlage betrieben werden. Denn so fällt das Heizen noch günstiger aus, und zudem ist die Solaranlage schneller amortisiert. Schliesslich wird auf diese Weise der Eigenverbrauch gesteigert. Um diesen weiter zu optimieren, hilft ein Energiemanager, der dafür sorgt, dass die Wärmepumpe wenn immer möglich nur dann in Betrieb ist, wenn die Photovoltaikanlage auch Strom liefert.
Wird ein solcher Energiemanager im Gebäude installiert, reguliert er jedoch nicht nur die Wärmepumpe, sondern koordiniert sämtliche Verbraucher. Deshalb sollte er über offene Schnittstellen zur Steuerung typischer Verbraucher wie Wärmepumpen, Warmwassererwärmer und Ladestationen verfügen sowie einfach konfigurier- und erweiterbar sein. Ebenfalls ist zu beachten, dass es sich beim Energiemanager um ein eigenständiges Gerät handeln sollte, denn das bringt Vorteile bei der Wartung oder einem allfälligen Austausch mit sich. Trotzdem ist es natürlich möglich, dass der Energiemanager in ein bestehendes Produkt integriert ist – beispielsweise in eine intelligente Wärmepumpe oder einen intelligenten Wechselrichter mit Energiemanagementfunktionen. Aber auch in diesem Fall sollten offene Schnittstellen zur Einbindung weiterer Verbraucher vorhanden und eine freie Konfigurierbarkeit für Fremdprodukte möglich sein.
Wichtig ist vor allem, dass die parallele Installation mehrerer Geräte mit Energiemanagementfunktionen vermieden wird, weil die Steuerung und Koordination der Verbraucher immer zentral über ein System zu erfolgen hat. Schliesslich muss ein Energiemanager für die Optimierung des Stromkonsums zwingend die Produktion der Solaranlage sowie den Verbrauch des gesamten Haushalts berücksichtigen. Der interne Zähler ist deshalb bidirektional und erfasst sowohl die momentane Leistung als auch den Energiefluss in beide Richtungen. Falls eine Batterie im Haus vorhanden ist, muss deren Ladezustand zudem über einen weiteren bidirektionalen Zähler gemessen werden.
Wenn der Wechselrichter über eine entsprechende Schnittstelle verfügt, kann auf den internen Photovoltaikzähler verzichtet werden, weil die Daten in diesem Fall direkt aus dem Wechselrichter abgelesen werden. Dasselbe gilt übrigens für das optionale Batteriesystem.
Die Verbraucher ihrerseits werden über Relaiskontakte oder intelligente Schnittstellen angesteuert. Dies gilt prinzipiell auch für die Wärmepumpe oder externe Warmwassererwärmer. Diese Ansteuerung findet häufig via Modbus-TCP statt. Moderne Elektromobil-Ladestationen werden hingegen über intelligente Schnittstellen via OCPP oder Modbus eingebunden und leistungsvariabel angesteuert – im Idealfall mit integrierter Phasenumschaltung für eine maximale Variabilität.
Alle restlichen Haushaltsgeräte werden mitgemessen, aber nicht optimiert, denn eine Solarstromoptimierung lohnt sich für weniger energieintensive Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler kaum; auch für Kochherde, Backöfen und dergleichen ist sie nicht sinnvoll. Falls hingegen stationäre Batteriespeicher eingebunden werden, müssen diese über eine entsprechende Schnittstelle zum Energiemanager verfügen.